Staffeldurchführung im Chlosterwald bei Jona ist stark gefährdet

Media Release Nr. 8 / Pressemitteilung Nr. 8

Der Sturm, welcher am 16. Juli über den WM-Zentralort Rapperswil/Jona hinweggefegt ist, trifft die OL WM 2003 im Herzen. Der abschliessende Staffelwettkampf im nahen Chlosterwald, der diese Titelkämpfe abschliessen sollte, ist stark gefährdet. Für den Teamwettbewerb vom Samstag, 9. August 2003 werden Alternativen geprüft.

Das ungewöhnlich heftige Sommerunwetter ist mit Windspitzen von 176 km/h über Rapperwil/Jona hinweggefegt. Während weniger als 10 Minuten fielen bis zu 40 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Gar nur wenige Minuten dauerte der enorme Windeinfall in dem räumlich sehr eng begrenzten Landstrich. Der am Zürcher Obersee zwischen Jona und Schmerikon gelegene Chlosterwald vermochte diesem Druck nicht standzuhalten. In der gesamten Region hat der Orkan zwischen 10'000 und 15'000 Kubikmeter Bäume gefällt.

Die Organisatoren den OL WM 2003 waren am gestrigen Donnerstag damit beschäftigt, den Schaden im Laufgelände aufzunehmen. Der Westteil des Waldes südlich der Ortschaft Wagen und Teile im Osten nördlich von Schmerikon sind weitgehend unbrauchbar geworden. Zahllose Bäume sind umgeknickt oder entwurzelt. Teilweise liegen ganze Flächen am Boden. Wegen der instabilen Lage vieler Bäume ist das Betreten des Waldes gefährlich. Die beiden Durchgangsstrassen von Wagen nach Bollingen und von Eschenbach nach Schmerikon dürften während mehrerer Tage gesperrt bleiben. Der nahegelegene Burgerwald, welcher als Reservegebiet für einen möglichen Ausfall der Staffelwettkämpfe im Chlosterwald von Beginn weg mit in die Planung einbezogen war, ist vom Unwetter ebenfalls stark betroffen. Damit ist ein "worst case" eingetroffen. Die OL WM 2003 wird in nur 16 Tagen eröffnet.

Alternativen werden geprüft

Die Organisatoren der OL WM 2003 sind gezwungen, das fertig geplante Staffelkonzept im letzten Moment zu überprüfen und abzuändern. Die Staffeln der Männer und Frauen sollten gemäss Planung über drei aufeinanderfolgende Teilstrecken von rund je 30, 50 und 40 Minuten Laufzeit durchgeführt werden. Die Begehung vom 17. Juni zeigte nun, dass im Chlosterwald nur noch maximale Teilstreckenlängen von rund 25 Minuten denkbar sind.

An einer Krisensitzung gestern Donnerstag Nacht sind alle denkbaren Alternativen besprochen und bewertet worden. Im Zentrum stehen nun drei Möglichkeiten, welche in den kommenden zwei Tagen im Detail geprüft werden. Eine Doppelnutzung eines bereits für einen WM-Einzellauf benutzten Geländes mit der Verwendung einer bereits eingerichteten Zielarena-Infrastruktur, ein Zusammenlegen mit einer Etappe des parallel stattfindenden Breitensportanlasses Swiss O Week mit 3200 Teilnehmern oder die Durchführung des Staffellaufs wie geplant im Chlosterwald auf reduzierten Bahnen stehen dabei im Zentrum. Neben kurzfristig notwendigen Bewilligungen gilt es, verschiedenste Aspekte zu beachten: Das zu erwartende und erwünschte Zuschauerinteresse, die für Staffeln notwendigen kartentechnischen Anforderungen, die gesamte Zeitplanung mit der Integration des Staffelwettkampfs ins Seenachtfest Rapperswil, Anfahrtswege oder die äusserst knappe Vorbereitungszeit werden in die Entscheidungen mit einbezogen. Mit diesen ist am Wochenende zu rechnen.

Bilder: Hansueli Steinmann

Erstellt: 2003-07-18 11:42:33