Eschenberg-Kyburg, 6. August 2002

Eintauchen in eine andere Welt. Die leichten Marathonlaufschuhe weg, Dobbspikes sind nun gefragt. Der mächtige Waldteppich zwischen Weisslingen im Süden und der Stadt Winterthur im Norden kommt einer Schweizer Reise gleich. Tiefe Graben und steile Hänge erinnern ans Emmental: Rutschen, rackern und Routenwahl. Die sanften Hügelzüge und flache Partien im Nordteil hingegen repräsentieren das typische Mittelland, wie wir dieses vom Genfer- bis an den Bodensee kennen. Typisch Mittelland. Was das heisst, wissen wir alle: Schöne, offene und schnelle Partien sind da ebenso zu finden wie grüne und sehr grüne, lichtüberflutete Flecken. Dornen stellen sich dem Erstbegehenden kampfeslustig entgegen.

Trennend mäandert sich die Töss in einem mehr als 100 Meter tiefen Graben quer durch das Gelände des Langdistanzwettkampfs in 365 Tagen. Drei Brücken überwinden das fliessende Nass. Recht viel Wasser hat es hier. Nicht nur in der Töss. Rinnen, Quellen, sumpfige Streifen führen zu einem Glucksen unter den Schuhen. Diese nähren hohe Gräser, schnell wachsende Blütenpflanzen, viele Büsche und Sträucher. Eschen auch, aber vor allem junge Buchen. Warum eigentlich Eschenberg und nicht Buchenberg?

Auch hier treffen wir viele Leute. Bikend und laufend durchqueren diese den Wald auf einem sehr gut ausgebauten Wegnetz. Ein Tierpark zieht andere Bevölkerungsschichten ebenso an wie das Schloss Kyburg. Auf 630 Metern über Meer thront es seit hunderten von Jahren stolz über dem mit Abstand grössten WM-Gelände und hält Ausschau nach den neuen Langdistanz-Weltmeistern. Es werden solche mit einem langen Atem sein.