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Weltmeisterschaften im Mutterland des OL-Sports

Kein Heimvorteil der Norweger in Grimstad

Sl. Erst zum zweitenmal finden die Weltmeisterschaften der Orientierungsläufer in Norwegen statt. 1978 war die Weltelite hier schon einmal zu Gast. Diesmal treffen sich die besten Läufer aus 33 Ländern in Grimstad an der norwegischen Küste, rund 250 km südlich von Oslo. Alle Wettbewerbe finden im Umkreis von nur 20 km um Grimstad herum statt. Die Laufgebiete sind seit mehreren Jahren für OL gesperrt, so dass keine Läufer sie vorher erkunden konnten. Die Veranstalter versprechen körperlich und kartentechnisch anspruchsvolles Gelände, das auch interessante Möglichkeiten der Routenwahl bietet.

Das Programm ist im wesentlichen seit 1991 unverändert. Es besteht aus den beiden Einzelläufen über die klassische Distanz und die Kurzdistanz sowie dem Staffellauf. Erstmals aber darf jeder Verband je sieben Läuferinnen und Läufer melden, von denen in jeder Disziplin vier eingesetzt werden können. Die Schweizer Delegation nützt die neuen Möglichkeiten nicht und hat nur je fünf Teilnehmer gemeldet, einerseits aus Kostengründen, andererseits weil gleichwertige weitere Läufer fehlen. Das Team wurde erst Ende Juli auf Grund der letzten Testläufe in Norwegen gebildet. Überraschungen blieben aus. Alle Mitglieder des A-Kaders sind dabei, und nur Brigitte Grüniger und Daniel Giger bringen keine WM-Erfahrungen mit.

Klare Favoriten sind im klassischen nordischen Gelände die Skandinavier. Die Läufer aus Norwegen konnten zwar in den letzten Jahren nicht ganz an ihre früheren Erfolge anknüpfen, werden aber im eigenen Land alles daransetzen, ihre Erzrivalen aus Schweden zu übertreffen. Diese ihrerseits verfügen über das grösste Reservoir an Läufern und die meisten Mittel. An den bisherigen sechs WM in Nordeuropa haben Läufer aus Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland 66 von 72 Medaillen gewonnen, darunter alle goldenen. Allen anderen Verbänden blieben nur 6 Auszeichnungen. Die Chancen zur Verbesserung dieser Bilanz stehen gut, denn die Spitze hat sich in den letzten Jahren spürbar verbreitert. Besonders gefordert sind die Schweizer, haben sie doch als einzige an den letzten WM 1995 in Deutschland zwei Wettbewerbe gewonnen. Eine Wiederholung dieser im einfacheren mitteleuropäischen Gelände erreichten Resultate ist indessen nicht zu erwarten. Die Ziele der Schweizer sind deshalb realistisch: Medaillenplätze der Staffeln, Diplomränge in den Einzelrennen.

Neue Zürcher Zeitung vom 8.8.1997


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