Nutzniesser. Der Schweizer Masseur Christoph Negri äusserte sich über die Läufer, die dank Kontakt mit anderen besser als erwartet klassiert waren, treffend: «Viele wurden an die Spitze gespült.» Ein anderer Insider meinte zum selben Problem, man müsste vielleicht zwei Ranglisten erstellen, eine für Einzelkämpfer und eine für Mannschaftsläufer. Über die Medaillenverteilung schwieg er sich aus.
Strandläufer. Weltmeister Petter Thoresen antwortete auf die Frage, warum er im Ziel fast hundert Meter hinter Joergen Mårtensson, den er eingeholt hatte, zurücklag: «Ich hatte es nicht nötig, um Sekunden zu kämpfen.» Derselbe zur Frage, ob er speziell in der Hitze trainiert habe: «Ja, ich war oft am Strand.»
Tortenplausch. Die Freude der Norweger über ihre ersten Plätze im klassischen Lauf war gross, denn in der Damenklasse ist das ihnen letztmals 1978, in der Herrenklasse 1989 gelungen. Sogar den Presseleuten wurden Torten spendiert. Alkohol gab es aber auf dem Zielplatz nicht zu kaufen.
Zeitzeichen? Die ersten zehn Herren des klassischen Laufes sind alle mindestens 27 Jahre alt, im Durchschnitt sogar über 30. Der 38jährige Senior Joergen Mårtensson auf die Frage, ob das Alter Voraussetzung für Spitzenleistungen sei: «Nein, aber den Jungen fehlen einfach die Härte und die Ausdauer für die klassische Distanz.» Ein Zeichen unserer Zeit?
Sl.
Neue Zürcher Zeitung vom 13.08.97