Sammlung einiger OL-Begriffe. Darunter sind auch solche, die nicht nur in der Schweiz oder nicht nur im OL verwendet werden. Die Redaktion (siehe unten) nimmt gerne Beiträge, Kommentare und allfällige Fehlermeldungen entgegen.
Der schnelleren Lesbarkeit halber ist in der Regel nur die männliche Form aufgefürt.
ablaufen v./t. Bahn ablaufen = eine OL-Bahn vor dem Wettkampf zu Testzwecken laufen. Wird an wichtigen Läufen vom Bahnleger angeordnet oder gemacht. Für die Wettkämpfer verboten, wie überhaupt in der Regel das Betreten des Laufgeländes vor dem Wettkampf (vgl. Sperrgebiet).
abzeichnen v/t./i. übertragen der anzulaufenden Posten von einer Vorlage auf die eigene Karte (vor allem an kleinen Schweizer OL üblich, an grösseren sowie im Tessin sind die Bahnen eingedruckt; Loipendrucker). v/i. Er zeichnet immer sehr sauber ab.
aktiv kartenlesen, aktiv laufen v/i. sich während des Laufens anhand der Karte eine Vorstellung machen, was beim Weiterlaufen für Geländemerkmale auftauchen müssen, welche zu beachten sind, und wie darauf zu reagieren ist (umlaufen, durchlaufen, abzweigen usw.). Ggs: laufen und sich von den auftauchenden Geländemerkmalen überraschen lassen und dann erst Überlegungen anstellen.
Attack point m. (auch Angriffspunkt) sicherer Ausgangspunkt, von dem aus ein schwierig zu findender Posten mittels Feinorientierung oder genauem Kompasslaufen angepeilt wird. Also ein Punkt, wo tempomässig in der Regel nicht attackiert werden sollte. Auch Bremspunkt genannt.
auffangen v/rfl. seinen Standort wieder bestimmen nach einem OL-Abschnitt, den man zurückgelegt hat, ohne immer genau zu wissen (freiwillig oder unfreiwillig), wo man ist. Etwa 150 Meter vor dem Posten konnte ich mich an einem kleinem Sumpf wieder auffangen, und dann war es kein Problem mehr. Auffanglinie f. markante Linie (Weg, Hügelzug, Bach usw.) quer zur Laufrichtung, an der sich der OL-Läufer leicht auffangen kann.
aufnehmen v/t./i. Arbeit im Gelände bei der Herstellung von OL-Karten. Sämtliche zu berücksichtigenden Elemente werden in einen Plan oder eine bereits bestehende Karte Karte eingetragen, der dann als Grundlage für die Herstellung der Karte dient. Die Karte ist wirklich ganz neu, bis zwei Wochen vor dem Lauf wurde noch aufgenommen.
auslaufen I. v./i. durch leichtes Laufen nach einer Anstrengung die Erholung fördern; II. v/t. bei Routenwahlproblemen: die lange, aber steigungs- oder hindernisfreie Route wählen; ein Tal auslaufen = es nicht auf gerader Linie durchqueren, sondern es (vorzugsweise auf einem Weg) ohne Steigung den Talflanken entlang umrunden. Ggs. quer laufen.
auslesenv/t./i. Informationen vom Badge des Läufers auf das Auswertungssystem des OL-Veranstalters übertragen. Vgl. Postenquittierungssystem.
Badge m. Kunststoffplättchen mit Chip, mit dem die WettkämpferInnen an den Posten ihre Passage dokumentieren. Verlieren des B. im Wettkampf bedeutet Suchaktion oder/und Nichtklassierung, darum sichern viele Läufer den B. mit einer Schnur am Handgelenk. Vgl. Postenquittierungssystem.
Bahn f. Wettkampfstrecke, welche der Orientierungsläufer zurücklegt. Wird im wesentlichen durch die Posten bestimmt. Zwischen den Posten wählt der OL-Läufer seine Route anhand von Karte und Kompass selber.
Bahndaten f.pl. Die Bahndaten, die der Läufer vor dem Wettkampf erhält, umfassen Streckenlänge (Luftlinie), Steigung (Summe der Anstiege auf vernünftiger Route), Anzahl Posten, Länge des Zieleinlaufs.
Bahnleger m. wichtiger OL-Funktionär. Legt anhand der Karte die Posten und damit die Strecke eines OL fest und überprüft sie im Gelände.
Bandn.I. Ca. 10 cm breite Plastikfolie zur Markierung von Pflichtstrecken, Zieleinlauf usw. Ich habe zuerst die Bänder der Pflichtstrecke gesehen, dann wusste ich, wo der Posten sein muss. II. Teil des menschlichen Bewegungsapparates, verbindet zum Beispiel Knochen. Verletzungen der Bänder im oberen Sprunggelenk sind im (Fuss-)OL nicht ganz selten.
Bike-O Orientierungssport mit Mountainbike. Vergleichbar mit Ski-OL.
Bingoposten m. Posten, der nur mit Glück auf Anhieb gefunden werden kann. Unfair, dem Läufer verhasst. Beispielsweise einzelner kleiner Stein in einer sonst detailfreien, mit Gebüsch bewachsenen Ebene (Scheibenwischermethode, überlaufen).
Bermuda-Dreieck n. Zone in einer OL-Karte, wo den Läufern immer wieder aus rätselhaften Gründen zeitraubende Fehler passieren. Ein klassisches B. war auf alten Karten im Flimserwald bekannt. Heute wird der Ausdruck inflationär verwendet auch für korrekt kartierte, aber kartenleserisch sehr anspruchsvolle Zonen.
Blindflug m. siehe Kompassblindflug.
Blocher m. (meist pejorativ) schneller Läufer, dessen OL-Resultate aber zu wünschen übrig lassen, weil er immer wieder Kartenlesefehler macht. Blocherlauf m. OL, der geistig wenig fordert. blochen siehe laufen.
Bodenbeschaffenheit f. die Laufunterlage im OL kann stark variieren: weich/hart, eben/uneben, z.b. Asphalt, Geröllfeld, Matsch, Waldboden, Sand, Moos, Fels. Die B. wirkt sich direkt auf Lauftempo undLauftechnik aus. Für seine Routenwahl wägt der Läufer unter anderem B. und Länge der möglichen Varianten gegeneinander ab.
Bremspunktm. siehe Attack point.
Brombeerfeld n. siehe Dornenfeld.
CISM Conseil International de Sport Militaire. Führt unter anderem im OL alljährlich Militär-Weltmeisterschaften durch. Die Schweiz nimmt regelmässig mit Läufern teil, die auch dem zivilen Nationalkader angehören.
CS-Cupm. Jahreswertung aus sechs Elite-Wettkämpfen für Läufer aus Schweizer Klubs.
Daumenkompass m. Kompass, der am Daumen befestigt und ständig auf der Karte festgehalten wird. Hält dadurch den Läufer zu kontinuierlicher Richtungskontrolle an. Ggs. Plattenkompass.
diffusadj. ohne klare Umrisse, nicht auf den ersten Blick sichtbar. Diese flachen Geländeformen hier sind richtig kartiert, aber halt diffus.
Dobb-Sohlen f.pl. OL-Schuh-Sohlen mit Metallstiften in den Gumminocken. Die Stifte ragen ca. 1 bis 2 mm aus dem Gummi hervor. Auch auf nassem Fels und Holz sowie Eis weitgehend rutschsicher, im Gegensatz zu reinen Gumminockensohlen. In Skandinavien erfunden, zwecks Vermeidung von Verletzungen durch Nagelschuhe (mit Stiften in der Grössenordnung von 10 mm) im Gedränge von Staffelstartfeldern und Zielplätzen. Dominieren heute den Markt. (Schwedisch Dobbsula = Gumminockensohle, Dubbsula = Sohle mit Metallstiften).
Dornenfeld n. mit Brombeerranken überwachsene Waldpartie. Im Schweizer Mittelland zunehmend häufig, vermutlich als Folge wachsender Stickstoffkonzentration in der Luft und neuer Bewirtschaftungsmethoden. Verhasst.
Dreierdickicht n. (auch Dreiergrün n. Dunkelgrün n.) Fast undurchdringliche Vegetation, benannt nach der grünfarbenen dreistufigen Darstellung der Laufbehinderung auf den OL-Karten; lässt laut Definition 0 bis 20 % des normalen Lauftempos zu). Vgl. Grün.
Dress, OL-Dress n. Wettkampfbekleidung aus luftdurchlässigem, leichtem, relativ reissfestem Material.
durchfragen v/rfl.Orientierungstechnik an OL mit vielen Teilnehmern. Auf Kosten des Kartenlesens wird ein hohes Tempo gelaufen, eigener Standort und Postenstandorte werden bei Bedarf durch Fragen bei anderen Wettkämpfern eruiert. Gilt in angelsächsischen Ländern als absolut unfair.
einnorden v/t. Karte e. = die Karte so in die Hände nehmen, dass die Nordrichtung auf der Karte und die Nordrichtung im Gelände übereinstimmen.
einziehenv./t./i. siehe setzen
Emit Markenbezeichnung für ein elektronisches Postenquittierungssystem.
EOM f. Schweizer Einzel-OL-Meisterschaft über die lange (klassische) Distanz.
Faden m. lange Strecke zwischen zwei Posten, ab ca. 2 km. Auch Riemen genannt. Mit grösseren Kartenmasstäben und kürzeren Bahnen auch ab etwa 300 m.
fallenv/.i. I. Höhe verlieren. Vom Attack Point beim Kahlschlag musste man bis zum Posten 15 m fallen. II. über/auf ein Objekt f. = es präziser treffen als aufgrund der vorher angewendeten Orientierungstechnik zu erwarten gewesen wäre. Ich kam etwas unsicher herein und fiel zum Glück direkt auf den Stein etwas östlich vom Posten.
Fähnchenstrecke f. siehe Pflichtstrecke.
Feinorientierung f. Kartenlesetechnik in der Nähe des Postens oder in detailreichem Gebiet ohne grosse Objekte und Linien: Jedes einzelne, auch kleine Geländeobjekt wird beachtet und zur Orientierung herangezogen. Ggs. Groborientierung.
Fensterli-OL m. siehe Kompassblindflug.
Flagge f. Orange-weisse Markierung, je 30 cm hoch und breit, anhand derer der Läufer die Kontrolleinheit (siehe Postenquittierungssstem) sofort findet, wenn er am Postenstandort angelangt ist. Man musste am Posten 9 wirklich bis in die Senke laufen, bevor man die Flagge sah.
Fünftägeler m. OL mit fünf Etappen an fünf Tagen. Ein Klassiker ist der schwedische Fünftage-OL. Allg. Mehrtägeler.
Fussstütze f. Bandage oder ähnliches, meist aus festem Kunststoff, oft schnürbar oder mit Klettverschluss, zum Schutz vor Verletzung des oberen Sprunggelenkes in unebenem Gelände. (Gleicher Zweck wie Tape.)
Gabelf., Gabelung f. I. bahnlegerische Massnahme, mit der im Staffel-OL das Nachlaufen erschwert wird, in dem den Mannschaften leicht variierte Strecken in verschiedener Reihenfolge vorgesetzt werden. Leicht zu benützen, aber einem OL-Laien schwierig zu erklären. Im Gesamten legen alle Staffeln genau gleich viele Meter zurück. Gabelungen werden auch bei Schlaufen-OL verwendet. Vierergabel f. Gabel mit vier Posten, also für Staffel- oder Schlaufen-OL auf mindestens vier Strecken. gabeln v/i. es gabelt, die Bahn gabelt = die Bahnanlage enthält Gabelungen. II. Verzweigung. Meistens verwendet bei Postenbeschreibungen: Bachgabel, Weggabel.
Gelbn. Baumfreie Fläche (Wiese, Kahlschlag, Waldlichtung), auf der OL-Karte mit gelber Farbe dargestellt: Ich wollte das Gelbe etwa 150 m vor dem Posten sehen, um ihn sicheranlaufen zu könnnen.
Geländetyp m. im OL grobe Klassifizierung von Geländen: nordisch, Mittelland, Jura, voralpin. Beispiele sind auch Bergsturz, Wellblech, Sanddünen, Sandstein, Schuttkegel, Emmental, Negativgelände.
Grafikf. Graphische Darstellungen der Zwischenzeiten, gewonnen meist aus elektronischen Postenquittierungssystemen, geben (in der Regel nachträglich) guten Überblick über den Verlauf eines Wettkampfes.
Groborientierung f. Orientierungstechnik: Anhand von grossen und markanten Geländeobjekten wird ein ungefährer Kurs eingehalten. Ermöglicht hohes Lauftempo. Ggs: Feinorientierung.
Grün n. laufbehindernde Vegetation (Gebüsch usw.). auf der Karte grün eingezeichnet. Das Grün vor Posten drei habe ich umlaufen. Dieser Kahlschlag war total grün. Vgl. Dreierdickicht und hellgrün. Grüne Striche m. pl. ein grüner Strichraster, der Laufbehinderung bezeichnet, die nicht gleichzeitig sichtbehindernd ist (z.B. Astfelder, niedrige Dornensträucher) und entsprechend andre orientierungsgsmässige und taktische Möglichkeiten bietet als ein Gebiet mit Sichtbehinderung.
grüner Posten m. Posten im Gebüsch (das auf der OL-Karte grün eingezeichnet ist). Erfordert häufig wegen eingeschränkter Sicht sehr genaue Arbeit mit Karte und Kompass. Grün-Schwarz-Blocher m. OL-Läufer, der schnell ist, sich vor allem an Strassen und Wegen (schwarze Kartensignaturen) und Dickichten (grüne Kartensignaturen) orientiert und mit im Orientierung anhand des Reliefs vergleichsweise Mühe hat. Blocher.
halboffenadj., Halboffen(es) n. Gebiet mit lockerem Baum- oder Buschbestand. In der OL-Karte mit Gelbraster markiert, darum auch als hellgelb bezeichnet.
Hängeranglistef. siehe Schnellrangliste.
Hellgrün n. (siehe auch Grün) in der OL-Karte mit hellgrüner Farbe markierte Fläche mit schwächster von drei Stufen der Laufbehinderung durch lebendige oder tote Vegetation: Im Vorfrühling spielt das Hellgrün noch keine grosse Rolle, darum bin ich dort quer gelaufen.
hintenhineinstehen v/i. mit Tram fahren beginnen (entweder wenn sich dazu neu eine Gelegenheit bietet, beispielsweise beim Einholen oder eingeholtwerden, oder wenn man seine zuvor aktivere Rolle im Tram abgibt). Das Tram war zwei Minuten vor mir gestartet, und als ich sie eingeholt hatte, bin ich zuerst einmal hinten hinein gestanden.
Höhenkurven-OL m. OL mit einer Karte, welche nur die Höhenkurven zeigt (Trainingsform).
Idealzeit f. vom Bahnleger aufgrund von Erfahrungswerten vorausberechnete Laufzeit der besten Teilnehmer an einem Wettkampf.
im Schilf stehen v/i. sich über den eigenen Standort nicht mehr im Klaren sein.
IOF f. Internationale OL-Föderation. Internationaler OL-Verband. Seine Mitglieder sind die nationalen Verbände. http://www.orienteering.org
Jagdstart m. (bei Mehretappenrennen) Start nach Rückstand aus vorangegangenen Wettkämpfen (Leader zuerst, Konkurrenten mit dem Rückstand, den sie bis dahin kassiert haben). In der Regel für die letzte Etappe angewendet. Wurde später in der Nordischen Kombination als Gundersen-Methode bekannt und im Skilanglauf als Verfolgungsstart. Vgl. Fünftägeler.
Jahrespunkteliste f.Einzel-Jahreswertung des SOLV in Alters- und Leistungskategorien.
Jura m. Typus-Bezeichnung für detailreiches, nicht allzu steiles Gelände mit Karsterscheinungen, teils mit Weiden bedeckt, oft halboffen. Technisch schwierig. Typuslokalität Waadtländer und Neuenburger Jura. Aber: Basler Jura m. Plateaus mit steilen, steinigen Abhängen. Freiberge m.pl. nur teilweise bewaldetes, gut belaufbares Gelände im Schweizer Jura.
Kahlschlag m. Waldteil, wo alle oder fast alle Bäume gefällt worden sind. Im OL tendenziell unbeliebt: Erleichtert zwar die Orientierung, aber auch das Tramfahren, die Sonne brennt, sehr oft ist der Boden mit Ästen, Stauden, Gebüsch und/oder Dornensträuchern bedeckt.
Karte f. Die OL-Karte weist in der Regel einen Massstab von 1:15'000, 1:10'000 oder noch grösser und eine Äquidistanz von 2,5 oder 5 Metern auf. Sie gibt dem OL-Läufer alle Informationen (Belaufbarkeit/Hindernisse, Orientierungsmerkmale, Bahn), die er braucht, um im unbekannten Gelände seine Route (Routenwahl) festzulegen und seinen Weg zu finden.
Kärteler m. Läufer, der gut Kartenlesen kann und wenig Fehler macht. Aber Kärtelertagung f. Zusammenkunft von OL-Karten-Herstellern.
Kategorie f. Wettkämpferklasse, meist mit eingrenzenden Zulassungskriterien. In der Kategorie D35 dürfen nur Frauen starten, die dieses Jahr mindestens das 35. Altersjahr vollenden.
Knie n. deutliche Biegung eines linienförmigen Geländemerkmals. Der Posten steht am Rinnenknie.
KOM f. Schweizer OL-Meisterschaft über die international Mitteldistanz genannte Distanz. Mit Qualifikationslauf und Final.
Kompassm. im OL wird meist ein Magnetnadelkompass mitgeführt . Mit Hilfe des K. kontrolliert und hält der Läufer die Richtung, wenn das nicht anhand von Geländemerkmalen möglich ist. D.h. zum Beispiel in flachem Gelände ohne klare Merkmale oder bei eingeschränkter Sicht infolge dichter Vegetation, Nacht, Nebel.
Kompassblindflug m. Trainingsform. Die Bahn ist auf ein weisses Blatt gezeichnet, die Posten müssen allein aufgrund von Richtung (mit Hilfe des Kompasses) und Distanz gefunden werden. Sinnvoll sind nur begrenzte Teilstreckenlängen (Seitenstreuung beim Kompasslaufen darf nicht grösser sein als Sichtkreis des Postens). Variante: Fensterli-OL m. Das Blatt ist hier nicht ganz weiss, im Postenraum gibt ein Kartenfenster dem Teilnehmer Informationen über das Gelände. Fenster muss so gross sein wie die Seitenstreuung.
Kontrolleur m. kontrolliert die Arbeit des Bahnlegers insbesondere auf die Richtigkeit der Postenstandorte (Vormarkierung), angemessene Länge und Schwierigkeit der Bahnen, Richtigkeit der Postenbeschreibungen.
Kontrollkarte f. Papier, das die Wettkämpfer zum Stempeln mit sich führen. Heute meist durch Badge ersetzt.
Kulturgrenze f. Kartensignatur. Bezeichnet deutlich sichtbare Bestandesgrenze im Wald, z.B. zwischen junger Nadelwald-Pflanzung und altem Laubwald.
Kurvenbild n. Die Höhenlinien auf einer Karte. Wird vom Relief des Geländes bestimmt. Ein klares Kurvenbild. Das verwirrende Kurvenbild eines feincoupierten Geländes.
Kurzstrecke m. Alte Bezeichnung für die Mitteldistanz imWM-Programm. Siegerzeit von beispielsweise 35 Minuten.
Langdistanz f. OL-Wettkampfdisziplin, einzel, mit Bestzeiten von rund 70 Minuten (Frauen) bzw. 90 Minuten (Männer). Auch klassische Distanz genannt. Manche Länder führen auch Langstrecken-OL und -Meisterschaften über beispielsweise 150 Prozent der klassischen Distanz durch.
Laserausdruck m. Ausdruck einer OL-Kartendatei mit Laserdrucker. Qualitativ dem herkömmlichen Offsetdruck unterlegen, aber kostengünstig vor allem für kleine Auflagen z.B. mit Eindruck der Bahn oder mit reduziertem Kartenbild für Trainings.
Lauch m. dichte Vegetation, welche Sicht und Vorwärtskommen behindert. Auch Busch genannt.
laufen v/t./i. die schnelle Fortbewegung mit den eigenen Beinen. Eine Hauptkomponente des OL. v.i. Am kommenden Samstag laufe ich ganz bestimmt (= ich nehme am Wettkampf teil). v/t. Diese Bahn kann man heute in 62 Minuten laufen. Wie in anderen Laufsportarten gibt es ungezählte und immer wieder neue Ausdrücke für das Laufen in seinen verschiedenen Ausprägungen. Blochen, wetzen, hechten, speeden, heizen, brettern, donnern, gurken, schweizerdeutsch schuene...
Laufkarte f. topographische Karte, in der Regel speziell für den OL hergestellt (OL-Karte), anhand der der OL-Läufer seinen Weg zu den Posten findet.
Leitlinie f. Geländelinie (Strasse, Bach usw.), der entlang sich der Wettkämpfer in Richtung auf den Posten bewegen kann.
Loipendrucker m. Gerät zum Eindrucken von OL-Bahnen in Karten nach dem Prinzip eines grossen Stempels.
Lupenkompass m. Kompass mit Lupe, die zum Kartenlesen dient.
Meisterschaftskategorien f.pl. Schweizer Meistertitel vergibt der SOLV in den Kategorien Herren Elite, Damen Elite (Alter frei), Herren Junioren, Damen Juniorinnen (bis 20 Jahre). Für einzelne Meisterschaften (TOM, SOM) gelten spezielle Regelungen.
Mitteldistanzf. OL-Wettkampfdisziplin, einzel, Siegerzeit in Elitekategorien rund 40 Minuten. In der Schweiz auch noch unter der Bezeichnung Kurzstrecke.
Mittelland n. Typus-Bezeichnung für wegreiches, nicht extrem steiles Gelände mit meist unkomplizierten Formen und ausgebautem Wegnetz, kartentechnisch einfach. Die meisten Schweizer OL finden in Mittellandwäldern statt.
Mulde f. in den Postenbeschreibungen der OL-Läufer eine Einbuchtung in einem Abhang, ein Miniatur-Tal. Beliebter Postenstandort. (Nicht allseitig geschlossen wie eine Mulde im restlichen deutschen Sprachgebrauch von Bauschuttmulde, Backmulde etc., sondern talwärts offen.) Nicht das gleiche wie Senke.
Musterlauf m. Kurze OL-Bahn, anhand derer die Läufer vor einem Wettkampf Eigenheiten von Gelände und Karte , das Start- und Zielprozedere, die Art der Postenmarkierung und des Postenkontrollsystems usw. kennenlernen können.
Nacht-OL m. OL bei Dunkelheit, die Teilnehmer sind mit privaten Stirnlampen ausgerüstet. Die Posten sind zusätzlich mit reflektierendem Material gekennzeichnet.
Nationaler m. nationaler OL. Ein OL, in dem Punkte für die Jahrespunkteliste abgegeben werden (mehr als an einem Regionalen).
Negativgelände n. Geländetyp, der von Senken geprägt ist (statt von Erhebungen, wie es viel häufiger vorkommt). Meist in Karst- oder Sandgebieten. Oft technisch schwierig, weil die Senken im Vergleich zu Hügeln schlechter sichtbar sind auf Distanz und die oft runde Form der Senken das Auftreten von Richtungsfehlern begünstigt.
NOM f. Schweizer Nacht-OL-Meisterschaft, ausschliesslich Einzellauf.
nordisch adj. grobe Typus-Bezeichnung für skandinavisches wegarmes, relativ flaches Gelände mit vielen Höhenkurvendetails, mit vielen Sümpfen, mit Steinen und Felsen. In der Schweiz z.T. in voralpinen Gebieten anzutreffen.
OCAD n. Verbreitete Software zur Herstellung von OL-Karten. Findet vermehrt auch ausserhalb des OL Anwendung. http://www.ocad.com
offenadj. baumlos. Vgl. halboffen.
oliv adj. mit olivem Fabton sind in der Karte Privatgrundstücke wie zum Beispiel Gärten markiert, welche ganzjährig nicht betreten werden dürfen. Er wurde disqualifiziert, weil er durchs Olive gelaufen ist.
OLMU Merkspruch für die vier Leistungssport-Komponenten Orientieren, Laufen, Mentales und Umfeld.
Parallelfehler m. Kartenlesefehler, bei dem der OL-Läufer zwei ähnliche Geländekonfigurationen (z.B. zwei parallele Täler, zwei Wege) verwechselt.
Park-OL m. OL in Stadtpärken, Industriegebieten, Stadtkernen usw.
Parkwald m. Wald ohne Unterholz und mit ebenem Boden, Traum der meisten Orientierungsläufer. Zu finden z.B. in Gestalt von Föhrenwäldern auf Sandböden, oder in reinen Buchenwäldern. Ggs. Lauch.
Park World Tour f. Einladungsserie vonPark-Sprint-OL. War Wegbereiterin für die IOF-Disziplin Sprint. http://www.pwt.org
Pflichtstrecke f. obligatorisch und nicht auf freigewählter Route zu laufender Abschnitt der OL-Bahn. Auch Fähnchenstrecke genannt. Vom letzten Posten ins Ziel führt meist eine Pf.
Plattenkompass m. Kompass mit meist rechteckiger Grundplatte. Wird in der Regel mit einer Nylonschnur am Handgelenk getragen. Erlaubt Richtungskontrolle, auch wenn er getrennt von der Karte getragen wird. Für diese Technik ist der Daumenkompass weniger vorgesehen.
Posten m. auf der Karte und im Gelände genau bestimmbarer Geländepunkt, der Ende bzw. Anfang einer Teilstrecke einer Bahn ist. Auf der Karte mit einem Kreis bezeichnet, im Gelände mit einer rot-weissen Flagge markiert und mit einer elektronischen Kontrolleinheit oder einer mechanischen Kontrollzange (Postenquittierungssystem) ausgerüstet.
Postenbeschreibung f. kurze Angaben über die Geländeobjekte, an denen die Posten stehen. Der Läufer bekommt die P. vor dem Lauf oder im Moment des Starts, in Worten oder Symbolen. Sie ermöglichen ihm die genaue Bestimmung des Postenstandortes auch bei unübersichtlichem Kartenbild. Beispiel: dritter Posten, Postenkennziffer 87, westlicher Steinblock, 3 Meter hoch, Nordseite.
Postenkennziffer f. Identifikationsnummer eines Postens, anhand der der Läufer überprüfen kann, dass er sich am richtigen Posten befindet.
Postenkreis m. Der Kreis, mit dem ein Posten in der Laufkarte eingedruckt oder eingezeichnet ist. Auch Postenring genannt. Das Zentrum des Kreises ist der Postenstandort. In diesem feinen Gelände hat es manchmal 10 oder mehr Objekte im Postenkreislein.
Postennest n. eine Anzahl von Posten, die nahe beieinander stehen. Häufig bei Gabelungen in Massenstart-OL oder an Wettkämpfen mit vielen Kategorien.
Postennetz n. Gesamtheit der für einen Wettkampf verwendeten Postenstandorte. Wird auf einer Postennetzkarte dargestellt.
Postenquittierungssystemn. Elektronisch: Der Läufer führt einen Badge mit sich. Am Posten lässt er seinen Passage von einer Kontrolleinheit auf dem Badge registrieren. Nach dem Lauf werden vom Badge die Informationen über korrekte Absolvierung des Laufes (vollständige, richtige Posten in der richtigen Reihenfolge), Zwischenzeiten und meist auch Gesamtzeit für die Rangliste ausgelesen. Gebräuchlich in der Schweiz ist das System Sportident, der Badge heisst dort offiziell Si-Card. Weltweit Marktanteile hat auch Emit. Mechanisch: Mit einer Zange mit Metallstiften locht der Läufer die Postencodes in seine Kontrollkarte aus papierähnlichem Material.
Postenraum m. Engere Umgebung eines Postens. Heute war ich mir im Postenraum meiner Sache jedesmal total sicher.
Pre-O siehe Trail-O.
Püst f. Abkürzungswort für Postenübertragungsstelle. Der Platz, wo die OL-Teilnehmer ihre Bahnen oder Teile davon abzeichnen.
quer präp. quer laufen: auf gerader, direkter Route laufen. Ggs: ein Hindernis oder wegloses Gelände unter Benützung von Leitlinien oder schneller belaufbarem Untergrund (Routenwahlstrecke) umlaufen.
Regionaler m. OL, an dem Punkte für die Jahreswertung abgegeben werden, allerdings weniger als an einem Nationalen. Einfachere Organisation als Nationaler. An einem Datum können mehrere R. stattfinden.
Routenwahl n. Kartenleserischer Entscheid, wenn auf einer OL-Teilstrecke verschiedene Varianten möglich und sinnvoll sind. Der Läufer überlegt sich, ob und wie er die Hindernisse (z.B. Hügel, Täler, Dickichte, Felsen) umlaufen soll und wie weit sich anderseits Umwege lohnen, die ein höheres Tempo zulassen durch bessere Bodenbeschaffenheit und weniger Kartenlesearbeit (z.B. Strassen, grosse markante Geländemerkmale, baumfreie Flächen). Gute OL-Läufer erfassen und lösenRoutenwahlprobleme innert Sekunden. Gute Routenwahl-Aufgaben bieten einige prinzipiell verschiedene Lösungen sowie Subvarianten davon; sie mehren den Ruhm des Bahnlegers.
Säure f. Physiologischer: Übersäuerung von Muskeln und Blut durch grosse Anstrengung. An dieser Steigung bin ich in die Säure gelaufen und habe nachher oben im Flachen prompt einen Schnitz gemacht.
Scheibenwischermethode f. Suchen eines Postens durch zickzackartiges Ablaufen des Postenraumes. Angewendet von unsicheren Kartenlesen, häufig aber auch bei Bingoposten.
Schlaufen-OL m. Eine Form für Massenstart-OL. Die Läufer haben verschiedene Schlaufen, die jeweils wieder an den Ausgangspunkt zurückführen, in individuell verschiedener Reihenfolge abzulaufen. Meist mit Gabelungen.
Schnecke f. kurze Schlaufe einer OL-Bahn, die sich überschneidet.
schneiden v/i. Den kürzeren Weg durchs Gelände nehmen statt den weiteren und sichereren auf Strasse, Weg oder Loipe. Im Ski-OL selten, im Bike-OL verboten. Es lohnte sich, die Ecken zu schneiden.
Schnellrangliste f. Rangliste am Wettkampfort; wird laufend neu ausgehängt (Hängerangliste), auch wenn noch unvollständig, oder ergänzt.
Schnitz m. Zeitverlust durch Kartenlesefehler. Ein vierminütiger Schnitz. Auch Fehler, Bock, Suchaktion genannt. in die Schnitze gehen v./i. Fehler machen.
Schnur-OL m. OL-ähnliches Spiel für Kinder. Eine Schnur oder eine ähnliche Hilfe führt von Posten zu Posten, ohne dass Kartenlesen notwendig ist.
schrauben v./i. "er schraubt an der Karte" = er steht still und sucht sich durch Kartenstudium über seinen Standort klarzuwerden.
sCOOLMehrjährige Aktion zur Förderung von Schüler-OL auf Schulhausarealen. Seit 2003 auch Laufkategorie für Kinder bis 14 Jahre.
Senior m. im Schweizer OL Läufer über 35 Jahren.
Senke f. allseitig geschlossene, grosse Bodenvertiefung. Nicht das gleiche wie Mulde.
setzen v./t./i. Posten setzen = Platzieren der Posten (Flagge und Kontrolleinheit) im Gelände nach den Anweisungen des Bahnlegers, anhand von Postennetzkarte und Postenbeschreibungen. Um halb acht müssen wir mit Setzen beginnen, sagt der Bahnleger zu seinen Postensetzern. Ggs. einziehen. Eine Stunde nach dem Start können wir die Posten im Westteil einziehen.
Si-Badge m., Si-Card f., Si-Einheit f. siehe Postenquittierungssystem
Ski-OLm. Orientierungssport mit Langlaufski. Das Spurnetz ist in die Laufkarte eingedruckt, die Posten stehen an den Spuren. In der Regel wird nicht quer gelaufen. Orientierungstechnische Hauptanforderungen sind Routenwahlstrecken und die Konzentration bei den oft rasch hintereinander folgenden Verzweigungen der Loipen. http://www.solv.ch/ski-ol/was_ist.html
SOLV m. Schweizerischer Orientierungslauf-Verband. http://www.solv.ch
SOM f. Schweizer Staffel-OL-Meisterschaft. Wird als Staffel mit Massenstart durchgeführt. Mit Gabelungen.
Sperrgebiet n. I. Areal im Laufgebiet, das die Wettkampfteilnehmer nicht betreten dürfen. Oberbegriff für IOF-Bezeichnungen "verbotenes Gebiet" (z.B. Wildruhezone, landwirtschaftliche Kulturen) und "gefährliches Gebiet" (z.B. Zone tiefer Felsspalten, Schiessplatz). II. Gebiet, in dem die Teilnehmer eines bevorstehenden Wettkampfes nicht trainieren dürfen, zwecks Vermeidung von krassem Heimvorteil.
spitzer Winkel m. Stelle einer Bahn, wo die Wettkämpfer auf dem gleichen Weg von einem Posten weglaufen, auf dem sie ihn auch angelaufen haben. Verpönt, weil zweimal eine gleiche Strecke gelaufen wird und Weglaufende einem Teil der läufer den Postenstandort verraten.
Sportident Markenbezeichnung des in der Schweiz gebräuchlichen elektronischen Postenquittierungsystems.
Sprint m. OL mit einer Siegerzeit von rund 10 bis 15 Minuten. In Tampere 2001 erstmals WM-Disziplin.
Staffel f. Wettkampf, bei dem eine Anzahl Läufer sich nacheinander ablösen. Beliebt sind auch alters- und geschlechtmässig gemischte St.: Fünferstaffel, Pfingststaffel (7 Leute), Norska-Staffel (4), Treslag-Staffel (3 mit je zweimaligem Einsatz). Meisterschaften werden in der Regel als Dreier- oder Viererstaffel ausgetragen. Grösste Staffelanlässe der Welt sind Jukola (Finnland, Siebnerstaffel) und Tiomila (Schweden, Zehnerstaffel) mit je rund 10 000 Teilnehmenden.
stempeln v/t./i. die Postenquittung (Beweis für die Passage am Posten) auf der persönlichen Lauf- oder Kontrollkarte anbringen. Verwendet werden allerdings seit Jahrzehnten keine Stempel mehr, sondern Stiftzangen zur Lochung der Kontrollkarte und heute vor allem elektronische Systeme, die gleichzeitig Zwischenzeiten registrieren. Sie hat den Posten mit mir zusammen gestempelt.
Stempelfelder n.pl. auf Laufkarte oder separater Kontrollkarte angebrachte Felder für die Stiftzangenabdrücke.
Strich m. dem St. nach laufen = zwischen zwei Posten auf der Luftlinie (dargestellt durch den Posten-Verbindungsstrich) laufen. Also sehr direkt; eine Technik, die vor allem in flachem, hindernisfreiem Gelände optimal sein kann.
surfen v/i. in einer Phase der Groborientierung ohne Leitlinien über beispielsweise wellen- oder streifenförmige Geländeformationen laufen.
Tape n. (englisch) unelastischer Klebverband, der von OL-Läufern vor allem zur Vorbeugung gegen Bänderverletzungen im oberen Sprunggelenk angewendet wird. tapen v/t./i. Klebverband anbringen. In diesem Lauch musst du tapen. Mit Vorteil tapt man beide Füsse.
Testlauf m. Wettkampf, der als Entscheidungsgrundlage für die Bildung von Kadern und/oder Mannschaften dient. Auch Selektionslauf oder Ausscheidungslauf genannt.
TOM f. Schweizer Team-OL-Meisterschaft. Die drei Mitglieder eines Teams haben einen einzigen Badge. Nur dieser muss zu allen Posten gelangen, die einzelnen Teammitglieder können Posten auslassen, um sich zu schonen und nachher ausgeruht den Badge übernehmen zu können. Einzelne (im voraus bezeichnete) Posten sowie das Ziel müssen die Teammitglieder vollzählig und gleichzeitig passieren. Fast ausschliesslich in der Schweiz gepflegte Wettkampfform.
Trail-O. Orientierungssport für Rollstuhlgebundene. Auch Pre-O für Precision Orienteering genannt. http://www.trailo.org
Tram n. eine Gruppe von OL-Läufern, welche gemeinsam auf der gleichen Strecke unterwegs ist. tramfahren v/i. und
trämlen v/i. über längere Strecken ohne eigenes Kartenlesen anderen Läufern folgen (sportlich verpönt, ausser in Rennen mit Massenstart). "Die hät der Sandra trämlet." Tramführer m. Läufer, dem andere Konkurrenten ohne eigenes Kartenlesen folgen.
TrollOL-Form für Kinder. Benannt nach norwegischen Waldgeistern.
Überlauf m. I. Verbindungsstrecke zwischen zwei Laufgebieten. Meist Pflichtstrecke.
II. In der Nähe des Ziels vorbeiführende Pflichtstrecke, auf der die Zuschauer die Wettkämpfer sehen können. Auch Zuschauerstrecke genannt.
überlaufen v/t. Wegen falscher Einschätzung der Distanz an einem Posten(raum )vorbeilaufen. BringtZeitverlust durch anschliessendes Auffangen und Zurücklaufen. „S’ Füfzäni han i überlouffe“.
Verlängern n. Orientierungstechnik. Ein grosses Geländemerkmal wird benützt, um in dessen Verlängerung ein kleines (meist denPostenstandort) leichter und sicherer zu finden.
Versetzer m. kurze OL-Teilstrecke quer zur vorangehenden und nachfolgenden. Auch Verschieber genannt. Dient oft dazu, einen spitzen Winkel zu vermeiden.
V-Loch n. Vertiefung im Gelände, mit steilen Seitenwänden, von einigen Metern Durchmesser. In der Karte mit V-Signatur eingetragen.
voralpin adj. Typus-Bezeichnung für Gelände in den Voralpen, wegarm, oft detailreich, oft steil, ohne Dornenfelder, oft mit Weiden durchsetzt.
vorauslesen v/t./i. sich die Orientierung überlegen für Teilstrecken, die erst später im gleichen Wettkampf folgen werden. Auf der langen Strasse nach Posten zwei habe ich die schwierige Strecke 8-9 und die Routenwahl 14-15 vorausgelesen.
Vormarkierung f. diskretes Zeichen im Gelände, anhand dessen der Kontrolleur einen vom Bahnleger vorgesehenen Postenstandort identifizieren kann.
Weisungen f.pl. Informationen für Teilnehmer eines OL über technische und organisatorische Belange vor, während und nach des Wettkampfs.
Wettkampfordnung f. Regelwerk über OL im schweizerischen OL-Verband. (OL wird in der Schweiz auch ausserhalb des OL-Verbandes betrieben, beispielsweise von Jugendorganisationen, Alpenclub, Naturfreunden, Armee, Schulen.)
Zangef. siehe Postenquittierungssystem
Zecke f. blutsaugendes kleines Spinnentieren (Ixodes ricinus). Auch Holzbock genannt. Kann gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen (unter anderem Frühsommer-Meningo-Enzephalitis und Lyme-Borreliose). Lebt auf Gräsern, Bäumen, Büschen.
Zielstrich m. Der OL ist auf dem Zielstrich fertig = Sprichwort. Wird OL-Läufern gesagt, welche ihre Schnitze von ihrer Laufzeit abziehen und sich so als Sieger fühlen.
Redaktion: Urs Köhle, ukoehle _AT_ zsz.ch